Donnerstag, 3. Juli 2025

Ein kleiner Schritt

Letzte Verkabelungen in der Halle heute. Sound sollte stimmen. Morgen dann Soundcheck. Ansonsten heute noch mal ruhig angehen lassen, morgen wird ja ein knackiger Tag. Insgesamt war es heute sehr zäh. In mir saß wieder eine Müdigkeit. Ich schiebe es mal auf den Wetterumschwung, knapp 15 Grad weniger als gestern. Tat aber irgendwie gut, nach den 2 brütend heißen Tagen.
Nachmittags dann wieder "Date" mit der Betreuung. Heute auf dem Plan, Briefkasten und Post aufmachen. Leichtes Magengrummeln, aber Augen zu und durch. So in Begleitung und unter Aufsicht war es gar nicht so schlimm. Selbst die Post war gar nicht so schlimm. Okay, 2-3 Dinge schon, aber um eins kümmert sich die Betreuung, eins bearbeite ich am Wochenende. War auch gut, das wir "rechtzeitig" alles aufgemacht haben, so wäre mir fast der OP-Termin für meine Zyste am Auge durch die Lappen gegangen. Der ist nun am Montag.
Ach ja, Strom gibt's immer noch nicht. So langsam wird es echt zäh. Aber Augen zu und durch. Hoffen auf morgen...
Der erste kleine Schritt ist getan und ich bin ein kleines bisschen stolz auf mich. 

(c) MS 2025

Mittwoch, 2. Juli 2025

In meinem Element

Heute war ich wieder voll in meinem Element. Die Vorbereitungen für die Entlassfeier haben begonnen. Halle auslegen, Bühne aufbauen, das ganze Geraffel zur Halle bringen. Lautsprecher und Mikros verkabeln. So was macht mir richtig Spaß. Man sieht am Ende des Tages was man geschafft hat. Da störten auch die drückenden 35 Grad gar nicht. Zu guter Letzt auch noch den Elternabend aufgebaut. Wenn dann auch richtig. Zum Feierabend war ich dann auch geschafft. Zur Belohnung gab es Erdbeerkuchen. Strom fehlt immer noch, aber viel hätte ich eh nicht gemacht heute. Meine Hausaufgaben habe ich auch fast erledigt. Den letzten Rest kann ich erst morgen machen. Ich habe mich aufgerafft und ich habe es geschafft. Es sind die kleinen Schritte, die so wichtig sind und mich weiter bringen. 

(c) MS 2025

Dienstag, 1. Juli 2025

Micha reloaded

Heute begann also der Schritt zurück in ein normales Leben. Zwar immer noch ohne Strom, dafür aber mit dem ersten Besuch der Betreuerin. Sie hat sich erstmal ein Bild von der Wohnung gemacht und fand das jetzt gar nicht so schlimm. "Sollte fix wieder in der Spur sein." ihre Worte. Hab auch gleich ne Hausaufgabe bekommen bis Donnerstag. Es geht jetzt also wirklich los mit der erhofften Hilfe. Das macht mich schon froh und zuversichtlicher. 
So mit der derzeitigen Ruhe kommt man auch ins Nachdenken und Reflektieren. Meine "Work-Life-Balance" ist komplett aus den Fugen. Es ist, als ob es zwei Michas gibt. Einer auf Arbeit, durchstrukturiert, klar denkend, einfallsreich und einer zu Hause, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt. Alles geschehen lässt und am liebsten unter dem Radar leben möchte.
So kann und darf es nicht weitergehen. Dafür ist mir mein Leben und meine Zeit zu kostbar. Ich nehme jetzt jede Hilfe und jede Chance die sich mir bietet.
Im Moment lese ich "Nach grau kommt himmelblau". In fast jedem Satz erkenne ich mich wieder. Mein Zustand vor knapp einem Jahr, während der Therapie und jetzt. Wirklich lesenswert und noch ein Hoffnungsschimmer, "ich bin nicht allein mit der Depression, es geht vielen genauso!"
Es ist eben kein Sprint, sondern ein Marathon. Und ich bin erst bei Kilometer 10...

(c) MS 2025