Samstag, 23. November 2024

Neue Wege

 


Dann ist da ein Mensch in Deinem Leben, der einfach da ist. Zur richtigen Zeit die richtigen Fragen stellt und die richtigen Antworten gibt. Der Dich nicht verändern will, sondern Dich so nimmt wie Du bist. 

Ein Mensch der Wärme ausstrahlt und Zuneigung. Den man einfach gerne in den Arm nehmen möchte.

Leidenschaft ist der Funke, der Bindungen zum Strahlen bringt. Es ist die Begeisterung, die uns antreibt, den anderen zu entdecken und immer wieder neue Seiten aneinander zu erleben. Besonders beim Kennenlernen kann Leidenschaft wie eine Magie wirken – sie verbindet Menschen, zieht sie zueinander und schafft eine Atmosphäre, in der Offenheit und Neugier Raum finden.

Doch eine Bindung braucht mehr als den ersten Funken. Treue und Vertrauen sind die Grundpfeiler, auf denen eine echte Verbindung wächst. Treue zeigt, dass man bereit ist, dem anderen sein Herz anzuvertrauen und ihn an die erste Stelle zu setzen. Vertrauen hingegen ist das Band, das Sicherheit gibt – das Wissen, dass der andere uns nicht nur in guten, sondern auch in schwierigen Zeiten zur Seite steht.

Wenn man eine wirklich tolle Frau kennenlernt, fühlt sich die Verbindung anders an. Ihre Stärke, ihre Wärme und ihre Ausstrahlung machen sie besonders. Sie inspiriert dazu, das Beste in sich selbst zu finden und für sie da zu sein. Zuneigung wird zu einer natürlichen Ausdrucksform der Wertschätzung, sei es durch kleine Gesten, aufrichtige Worte oder die Art, wie man sie ansieht.

Eine solche Bindung lebt von der Balance zwischen Leidenschaft und Beständigkeit, von dem Mut, sich verletzlich zu zeigen, und der Fähigkeit, Vertrauen aufzubauen. Am Ende zählt, dass man sich nicht nur mag, sondern sich auch sicher fühlt – in einem Raum, der von Respekt, Treue und tiefer Zuneigung erfüllt ist.


(c) MS 2024

Freitag, 22. November 2024

TK - 1.Tag

 

Da ja Freitag ist, war es recht entspannt. Sind auch nicht mehr so viele hier. Rückentraining, Ergo und Entspannung standen auf dem Plan. 

War aber schön, die Nacht zu Hause zu verbringen. Wenn da nur das morgendliche Eiskratzen wäre. War dann schon nervig. Ist halt nicht meine Jahreszeit. Nun mal schauen, was ich am Wochenende mache. Wird wohl was spontanes werden. Fotoideen habe ich jedenfalls schon mal herausgesucht. 

(c) MS 2024

Donnerstag, 21. November 2024

51.Tag - und letzter Tag

Heute war es nun endlich soweit. 7 Wochen und 2 Tage stationäre Reha sind vorbei! Es war eine schwere, hilfreiche und prägende Zeit, die ich dringend gebraucht habe. Um es in Prozenten auszudrücken, bin ich bei 80 %. Die letzten 20 % hole ich mir jetzt in der tagesklinischen Behandlung. Der heutige Tag war geprägt von der Entlassung und vom Hilfeplangespräch. Das ist sehr positiv verlaufen und ich werde diese Hilfe auch in Anspruch nehmen, um meine ganzen Dinge zu regeln und Ordnung in mein Leben zu bringen. 

Ich bin dankbar für jeden Menschen, der mich auf dem Weg begleitet und unterstützt hat. 

DANKE, DASS IHR DA WART!

Mit allem anderen habe ich meinen Frieden gemacht, akzeptiere das Momentane und gönne jedem sein Glück. 

Das was bleibt ist der leise Schmerz und die Trauer, nicht mehr Teil etwas wunderbarem und wichtigem zu sein. Denn da steckt(e) ein Teil meines Herzens drin.


(c) MS 2024

Mittwoch, 20. November 2024

50.Tag

Heute war ein richtig guter Tag. 

Bei der Visite wurde mir mitgeteilt, dass ich morgen entlassen werde und ab Freitag tagesklinisch weitermache. Die Docs und Psychologen haben die gleiche Wahrnehmung wie ich, dass es jetzt Zeit für diesen Schritt ist und man jetzt an den Feinschliff geht. Das Feedback von den Pflegern war ähnlich. Deshalb auch gute Laune heute. Nur der Schnee hätte nicht unbedingt sein müssen. Ansonsten war es angenehmer Tag heute mit Visite, Entspannungstraining, Fitness und Rückentraining. 

Ich habe auch keine Lust mehr auf Zank und Streit. Jeder hat sein Glück verdient. 

Deshalb auch ein Moment der Reue und Vergebung.

Es gibt Momente im Leben, in denen man zurückblickt und erkennen muss, dass man sich verirrt hat. Ich habe große Fehler gemacht. Entscheidungen getroffen, die ich heute nicht mehr nachvollziehen kann. In meinem Stolz oder meiner Verzweiflung habe ich Worte gesagt, die ich nicht zurücknehmen kann – Worte, die einen Menschen verletzt haben, der mir viel bedeutete. Ich habe verloren, was mir so wichtig war, weil ich nicht ich selbst war.

Es war, als ob ich von einem Schatten meiner selbst gelenkt wurde. Wut, Angst oder vielleicht innere Unsicherheit haben mich dazu gebracht, jemand anderen zu verletzen, obwohl ich diese Person eigentlich beschützen und schätzen wollte. Und nun sitze ich hier, gefangen in einer Spirale aus Schuld und Bedauern.

Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Ich wünschte, ich könnte jene Worte auslöschen und stattdessen Freundschaft und Verständnis zeigen. Doch die Vergangenheit ist starr, unveränderlich – sie lässt mich mit den Konsequenzen zurück.

Verzweiflung hat mich erfüllt, denn der Gedanke, unwiderruflich verletzt zu haben, ist kaum zu ertragen. Aber in dieser Dunkelheit habe ich eine leise Hoffnung gefunden: Vergebung. Zuerst die Hoffnung, dass der Mensch, den ich verletzt habe, irgendwann die Kraft findet, mir zu verzeihen. Aber auch die Einsicht, dass ich mir selbst vergeben muss. Ich kann nicht für immer in Selbsthass verharren. Ich muss die Verantwortung für mein Handeln tragen, mich entschuldigen und mich ändern.

Verzeihen bedeutet nicht, dass alles vergessen wird. Es bedeutet, die Wunden zu akzeptieren und zu heilen – gemeinsam, wenn möglich, oder auch allein, wenn nötig. Ich weiß, dass Vergebung nicht leicht ist, weder für mich noch für den anderen. Doch ich hoffe, dass ich die Chance bekomme, zu zeigen, wer ich wirklich bin, wenn die Masken der Verzweiflung fallen.

Ich bin nicht perfekt, und ich werde es nie sein. Aber ich möchte wachsen, lernen und vor allem nie wieder die Menschen verletzen, die mir wichtig sind. Aus meinen Fehlern will ich Stärke schöpfen – nicht, um die Vergangenheit zu leugnen, sondern um eine bessere Zukunft zu schaffen.

Vielleicht gibt es ja irgendwann ein zurück zur Normalität, zum Dialog und zur Freundschaft. 


(c) MS 2024

Dienstag, 19. November 2024

49.Tag

 


7 Wochen sind vorbei, aber ein Ende ist so langsam in Sicht. Diese Woche wird wohl noch entschieden, ob ich von stationär in den Tagesklinikmodus wechsele. Dann wird am Feinschliff gearbeitet, d.h. an der Stabilität und der Aktualisierung der Skills. 

Der Normalzustand ist also fast wieder erreicht und der Micha von September Geschichte. 

Der heutige Tag war recht ruhig, Spaziergang, Ergo, Fitness und Entspannung. Dazu war wieder Crêpes-Tag. Also ganz entspannt heute ohne große Anstrengungen. 


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Montag, 18. November 2024

48.Tag

Wieder ein voller Tag was recht gut ist. Spaziergang, Rückentraining, Werktherapie Holz, Fitness, autogenes Training und Entspannung. Brauchte ich heute auch alles irgendwie. Soweit geht es mir zwar gut, doch so zwischendurch kommen noch mal Anflüge von Gedanken. Aber nicht mehr ganz so doll, wie vor Wochen. 

Das unerwiderte Gefühle liegt wie ein Schatten über der Vergangenheit, schwer und doch voller Bedeutung. Gedanken kreisen um Momente, in denen Vertrauen und Geborgenheit greifbar schienen, nur um dann in der Unsicherheit zu verblassen. Die Emotionen, mal sanft, mal stürmisch, hinterlassen Spuren – ein Wechselspiel aus Sehnsucht und Schmerz. Das Vermissen ist ein leiser Begleiter, ein Echo des Nicht-Gesagten und Nicht-Gelebten. Inmitten dieser Tiefe bleibt ein Funke: die Erinnerung, die das Herz wärmt und zugleich zerrt, untrennbar verbunden mit dem, was hätte sein können.


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Sonntag, 17. November 2024

47.Tag

 


Den Sonntag und das Wochenende hätte ich dann auch geschafft. War entspannter als ich dachte. Klar kamen zwischendurch immer mal wieder Gedanken, aber nicht ganz so massiv. Hatte auch gute Ablenkung. Neben ein paar Fotos machen, habe ich es mir generell gut gehen lassen. 

Wieder ein Schritt nach vorne!

Was ich jetzt noch brauche ist, dass das Selbstvertrauen und Vertrauen zurückkehrt. Dazu auch die kleinen Dinge, wie die morgendlichen Spiele, um den Kopf zum Laufen zu bringen. Da habe ich noch keine Ruhe und keine Motivation zu.

Auch die Selbstzweifel sollten mal irgendwann verschwinden. 

Vertrauen ist das Fundament jeder tiefen Verbindung. Es bedeutet, loszulassen, ohne Angst vor dem Verlust zu haben, weil man weiß, dass das Band stark genug ist. Doch genau dieses Vertrauen macht das Vermissen so intensiv. Wenn jemand fehlt, dem man vertraut, fühlt sich die Leere besonders tief an. Vermissen ist dann nicht nur ein Zeichen von Abwesenheit, sondern auch ein Beweis für die Bedeutung, die dieser Mensch im eigenen Leben hat. Vertrauen und Vermissen gehören zusammen – wie zwei Seiten derselben Münze, die die Tiefe unserer Gefühle widerspiegeln.

(c) MS 2024