Nun ist das unvermeidliche eingetreten und ich bin neues Mitglied im 50er Club. Das hat schon was, ein halbes Jahrhundert Micha. Nur mal so, am 05.01.75 stand Michael Holm mit "Tränen lügen nicht" auf Platz 1 der Charts und der blaue Elefant hatte seinen ersten Auftritt in der "Sendung mit der Maus".
Die letzten Tage schon und auch heute in einem Telefonat hatte ich überlegt, was die letzten 5 Jahrzehnte alles so war.
Eigentlich hätte ich mein erstes Lebensjahr gar nicht überleben dürfen mit Hirnhautentzündung und beidseitiger Lungenentzündung. Da stand es Spitz auf Knopf. Aber schon damals habe ich gekämpft. Was mich auch die folgenden 49 Jahre begleiten sollte. Verrpatztes Abi. Weil die Kaserne zugemacht hat, statt Lehre über die Bundeswehr, nach den 4 Jahren nochmal eine richtige Lehre. Erste Schritte im Berufsleben, die komplett schief gingen. Dann die Selbstständigkeit die in einem Burnout endete. Eine gescheiterte Ehe und der nächste Burnout.
Keine richtige feste Beziehung mehr, oder es kam immer irgendwas dazwischen. Dann das Projekt und die Begleitumstände, die in einer mittelgradigen Depression gipfelten. Das einzige was ich wirklich toll hinbekommen habe, ist mein Sohn. Ohne ihn wäre ich nichts. Und für ihn lohnt es sich zu kämpfen und dies immer wieder.
So richtig geprägt hat mich das letzte halbe Jahr. Es gab da diesen einen Menschen, der mich sehr verändert hat. Dafür bin ich sehr dankbar. Und das ich diesen Menschen dann verletzt habe, tut mir sehr leid.
Es gibt aber auch so viele Menschen, die trotz meiner Fehler zu mir gestanden haben und stehen. Für diese bin ich auch sehr dankbar sie in meinem Leben zu haben.
Ich hoffe sehr, dass ich die nächsten Jahre nicht wieder so viel kämpfen muss, denn dafür fehlt mir einfach die Kraft und vor allem die Zeit.
Es ist jetzt der Moment, wo ich leben, genießen und lieben möchte. Wo ich auf mich schaue, was mir gut tut. Denn mich habe ich jahrelang vernachlässigt. Und das darf nicht sein.
Ich habe nur einmal diesen Micha, mit seinen Ecken und Kanten, aber auch mit seiner Empathie. Und der alte Micha ist definitiv wieder zurück. Und darauf bin ich stolz!
Heute war es insgesamt ein schöner Tag. Viele Nachrichten haben mich erreicht und nachmittags war mein Sohn hier.
So kann man in das nächste Jahrzehnt starten.
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