Der Weihnachtsstern und die verlorene Freundschaft
Es war ein kalter, klarer Winterabend kurz vor Weihnachten. Der kleine Ort Winterhain war festlich geschmückt: Lichterketten funkelten an den Fenstern, und der Duft von Zimt und Tannennadeln lag in der Luft. Doch für Anna fühlte sich dieses Weihnachten anders an. Seit Monaten sprach sie nicht mehr mit ihrer besten Freundin Mia. Ein Missverständnis hatte sie entzweit, und obwohl Anna oft an Mia dachte, wusste sie nicht, wie sie die Freundschaft retten konnte. Eines Nachts blickte Anna aus ihrem Fenster zum Himmel. Da entdeckte sie einen besonders hellen Stern, der so funkelte, dass er fast wie ein kleines Feuerwerk aussah. „Ein Wunschstern“, flüsterte sie. Anna schloss die Augen und wünschte sich nichts sehnlicher, als Mia wieder an ihrer Seite zu haben. Am nächsten Morgen, als Anna durch den verschneiten Wald spazierte, sah sie etwas Glitzerndes im Schnee. Es war ein kleines goldenes Medaillon, das Anna sofort erkannte – es gehörte Mia! Ohne zu zögern nahm sie es an sich und beschloss, es ihrer Freundin zurückzubringen. Als Anna vor Mias Tür stand, klopfte ihr das Herz bis zum Hals. Würde Mia sie überhaupt sehen wollen? Doch bevor sie sich zu viele Sorgen machen konnte, öffnete Mia bereits die Tür. Ihre Augen weiteten sich überrascht, als sie Anna sah, und dann fiel ihr Blick auf das Medaillon. „Du hast es gefunden!“, rief Mia, und ihre Stimme klang zugleich erleichtert und dankbar. Anna zögerte kurz, dann sagte sie leise: „Ich wollte dir das Medaillon zurückbringen... und ich wollte mich entschuldigen. Es tut mir leid, dass wir uns gestritten haben.“ Mia sah Anna lange an, bevor sie leise antwortete: „Mir tut es auch leid. Ich habe dich vermisst.“ Die beiden Freundinnen umarmten sich, und es fühlte sich an, als würde ein schwerer Knoten in ihren Herzen platzen. Sie lachten und erzählten sich all die Dinge, die sie sich in den letzten Monaten nicht hatten sagen können. Als sie später zusammen durch den verschneiten Wald zurückgingen, blickten sie zum Himmel. Der Stern, den Anna gesehen hatte, funkelte immer noch. „Vielleicht war es der Weihnachtsstern“, sagte Mia mit einem Lächeln. „Er hat uns wieder zusammengeführt.“ Und so feierten Anna und Mia dieses Weihnachten mit neuem Vertrauen, tieferem Verständnis und dem Gefühl, dass wahre Freundschaft jedes Hindernis überwinden kann. Der Weihnachtsstern blieb für sie ein Symbol der Hoffnung – und der Magie von Weihnachten.
(c) MS 2024
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