30.Tag

 

Happy Halloween 🎃 ...

...obwohl, Grusel hatte ich die letzten Wochen genug. 

Den Feiertag habe ich dann auch hinter mich gebracht. Wie immer nichts los. Obwohl reichlich Action war auf Station. Heute morgen Randale und eben gerade Polizei, die einen zurück gebracht haben. 

Ansonsten war es eher ruhig. Die Stimmung hat sich nicht dem grauen Wetter angepasst. Ganz im Gegenteil, die war ganz gut. Wurde ordentlich abgelenkt vom Nachdenken und es war lustig. Tat auch mal ganz gut. Nur ganz selten schweiften die Gedanken ab, was ein neuerlicher kleiner Fortschritt war. Bin da ein wenig stolz drauf. 

"Wenn man in der Lage ist, zuzuhören und sich zu verzeihen und den anderen zu verstehen, dann kann man miteinander Frieden finden. Ich werbe einfach ein bisschen dafür, dass wir liebevoller miteinander sind."

~ Hannes Ringlstetter ~

(c) MS 2024

29.Tag

Wieder ein ruhiger Tag, aber ein richtig guter. Die Chefarztvisite lief ganz gut. Die Docs sind mit meinen Fortschritten ganz zufrieden, auch wenn es noch auf wackeligen Beinen steht. Doch ich arbeite ja daran und lasse mir auch die Zeit die ich brauche. Dazu hatte ich gestern einen schönen Abend, der das Einschlafen auch ermöglichte. Es geht also langsam vorwärts. 

(c) MS 2024

28.Tag

 

4 Wochen sind nun rum. Kleine Erfolge sind erkennbar, aber alles noch sehr fragil. Heute war es ein wenig anstrengend, da mir ein paar Stunden Schlaf fehlen. Einschlafen ging gestern schlecht, die Gedanken kreisten ohne Ende. 

Wie gut, dass heute wieder Fitness war, da konnte ich den Frust und die Wut rauspowern. Danach gab es dann Crêpes. Wurde letzte Woche neu eingeführt. Im Moment bin ich einfach nur müde. 

...ohne Worte!

(c) MS 2024

27.Tag

Ein recht ruhiger Tag heute. Nur kreisen wieder die Gedanken, gepaart mit Vorwürfen, Selbstzweifel, Hass und Selbsthass. 

Teilweise bekomme ich meinen Skill-Koffer wieder auf, doch wenn die Gedanken und Gefühle kommen, ist er wieder fest verschlossen und ich finde die Kombination für das Zahlenschloss nicht. Auch die täglichen Routinen, wie die morgendlichen Spiele zum "Gehirn anwerfen" habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Habe ich z.Zt. keinen Kopf für und mir fehlt die Konzentration. Das gleiche betrifft den Fußball. Sonst eher Richtung Ultra, im Moment ist es mir mehr oder weniger egal. Ein beunruhigendes Gefühl. Ich hoffe, dass das alles irgendwann mal wieder kommt. Ist die fehlende Struktur in meinem Leben. Das ist alles nicht schön. Dachte ich wäre schon weiter. Muss auch die ein oder andere Träne verdrücken...

(c) MS 2024

26.Tag

Das Wochenende liegt dann auch fast wieder hinter mir. Heute mal wieder grau und regnerisch. Stimmungsmäßig ist es heute auch eher durchwachsen. Halt wie das Wetter, aber das gehört nun mal dazu. 

Ein bisschen in Erinnerungen schwelgen, kann ja auch nicht verkehrt sein. Gab ja genug Momente, die einen Lächeln lassen.

Es ist kein Verbrechen, wenn man zu viel oder zu stark fühlt. Das ist Stärke. Eine ganz besondere Art von Tapferkeit, die nicht jeder besitzt.

Und dann gibt es Menschen, die wollen nur hören, was sie hören wollen, lesen, was sie lesen wollen, ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Gedanken und Gefühle anderer auf sich projizieren, geschweige denn akzeptieren und zulassen können, obwohl sie gar nicht gemeint sind. Ich habe die volle Verantwortung für mein Handeln in den letzten 2 Monaten übernommen und mich mehrfach aus tiefstem Herzen dafür entschuldigt. Auch das muss man irgendwann einmal akzeptieren. Meine Hand bleibt immer ausgestreckt. Auch wenn man nur in seinem eigenen negativ belasteten Tunnel ist. Auch mein Therapeut sagte, es ist ein Zeichen von Stärke die Verantwortung zu übernehmen und seine Schuld einzugestehen. Mehr als entschuldigen und mich still zu verhalten kann ich nicht und ist voll okay. 

ES TUT MIR LEID!

(c) MS 2024

25.Tag

Samstag. Bevor ich wieder den ganzen Tag im Krankenhaus versauere, bin ich mal nach Hause und hab Wäsche getauscht. War ein komisches Gefühl wieder in den eigenen vier Wänden zu sein. Irgendwie beklemmend. Da ich noch eine Waschmaschine habe laufen lassen, waren es knapp 4 Stunden. War dann auch wieder froh im Auto zu sitzen und später in der Klinik zu sein. Hier fühle ich mich im Moment am sichersten. 

Die Nacht war sehr unruhig. Viele Dinge sind mir durch den Kopf gegangen. Es zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben, dass wenn es am schönsten ist, jemand dazu kommt und alles zerstört. Das war in meiner Ehe so, in den folgenden Beziehungen und Freundschaften. Was stimmt mit mir nicht? Bin ich nicht genug?Das macht mir ganz schön zu schaffen. Und ich frage mich immer wieder, bin ich nicht liebenswert? Ich tue doch keinem was, ganz im Gegenteil. Ich möchte, dass es dem Gegenüber gut geht. Aber nein, ich werde immer wieder fallengelassen. Das ist auf Dauer so zermürbend und demütigend. Und dann frage ich auch noch, warum ich so isoliert lebe. Habe es Leid immer wieder auf's neue verletzt zu werden. Zurück gewiesen zu werden. Im Stich gelassen zu werden. Einfach nur frustrierend. Macht es noch Sinn etwas in eine Beziehung oder Freundschaft zu investieren?

(c) MS 2024

24.Tag

Ein recht ruhiger Tag heute. Spaziergang, Rückentraining und Ergo. Danach noch mal fix in die Stadt. Stimmungsmäßig überwiegt heute Niedergeschlagenheit und Traurigkeit. Mir ist bewusst geworden, wie isoliert ich hier bin und generell allein bin. Knapp 4 Wochen bin ich jetzt hier im Krankenhaus. Besuch kam einmal, nachgefragt, wie es mir geht wird kaum und wenn, dann nur von ein, zwei, die immer die Gleichen sind. Fühle mich gerade sehr einsam. Mal abgesehen von Luca, für wen mache ich das hier eigentlich? Einfach so weiterlaufen wie bisher, würde ja auch keinem auffallen. Schon traurig. 

Wenn man Fehler macht, bleiben die in Erinnerung, nicht das Gute und Schöne, das vorher war. Trotz Arbeit an den Fehlern, am Falschen, bleibt immer nur das haften. Und das auf allen Gebieten und Ebenen. Fehler werden in der heutigen Gesellschaft eben nicht mehr verziehen. Nun steht wieder das Wochenende vor der Tür, keine Ahnung was ich da mache. 

Vieles was mir Freude machte, kann ich im Moment nicht. Habe ich keinen Kopf für. Hoffentlich kommt das irgendwann mal wieder....

Eine Krankheit, die ich mir nicht ausgesucht habe, raubt mir mein Ich. Wer bin ich dann noch? Alles, was ich einmal für mich gehalten habe, scheint verschwunden.

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23.Tag

Kann heute gar nicht sagen, wie es mir geht. Richtig komischer Tag heute. Irgendwie eine Leere. Trotz vollem Therapieplan. So eine Mischung aus Traurigkeit, Vermissen, aber gleichzeitig auch Gleichgültigkeit und Ernüchterung. Ich sag ja, ganz komisch. 

Das was mir damals angeboten wurde...

...hätte ich mal annehmen sollen. Es gab so vieles, was ich nicht verstanden habe. Und das macht mich traurig ohne Ende. Habe Angst, dass ich wieder in ein Loch rutsche und das so kurz vor dem Wochenende. Kann ich gar nicht gebrauchen. Die Dinge vom Psychologen sind noch nicht bei mir angekommen. Muss ich mir wohl mal notieren, damit es besser begreiflich ist.

Ich glaube irgendwann ist man so gebrochen, dass man anfängt, Dinge falsch zu interpretieren, die eigentlich nett gemeint waren. Dieses ständige Hinterfragen strengt ungemein an.

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22.Tag

Der Tag war eher bescheiden, um nicht Zu sagen Scheiße. Wieder viele Gedanken, Gefühle und Kopfkino. Wann hört das auf. Seit dem Gespräch arbeitet das wieder in mir. Muss die Gedanken sortieren, einordnen und meinem Kopf die neue, und richtige, Strategie beibringen. Das ist halt wieder ein anstrengender Lernprozess. Auf die Therapien konnte ich mich schlecht konzentrieren und Abwechslung waren sie kaum. Immer wieder war ich am Abschweifen. Gestern Abend hatte ich mir ne Langversion vom PMR gegönnt, da ging es halbwegs mit dem Einschlafen. Warum hängt man mehr an einem Menschen als man sollte? Ist schon schwierig, wenn man eine Kombination aus Kopf- und Herzmensch ist. Durch die Grübelei ist das

V..ertrautheit 

E..mpathisch 

R..omantisch 

M..utig

I..ntelligent 

S..ensibel

S..chön

E..infühlend 

N..atürlich 

...heute wieder sehr präsent. Hoffentlich bekomme ich das wieder unter Kontrolle. Nicht, dass die letzten Tage umsonst waren. 

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21.Tag

  

3 Wochen bin ich nun schon hier im WKK. Wahnsinn, wie die Zeit rennt!

Heute war es mal wieder aufregend zur Abwechslung. Erst ganz normaler Alltag mit Therapien bis Mittag, dann vor dem Mittag zur Sonographie. Ultraschall vom Bauchraum. Mal schauen, was da rauskommt. Am frühen Nachmittag dann ein tolles und hilfreiches Gespräch mit dem Psychologen. War richtig gut. Nun rattert das aber gerade wieder im Kopf, da es um meine beiden psychischen Haptthemen ging. Arbeit an und mit sich selbst ist halt anstrengend! Hab einiges an die Hand bekommen, wie ich mit den Situationen umgehe. Mal schauen, wie das Einschlafen dann heute klappen wird. 

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20.Tag

Heute war ein relativ guter Tag. Ganz entspannte Therapien, Gespräch mit dem Psychologen und bin dabei die "Gummiband-Methode" auszuprobieren gegen die aufkommenden Gedanken. Klappt bis jetzt ganz gut. Aber mache ich auch erst seit heute Mittag. 

Im Laufe des Tages auch mal 2 bekannte Gesichter auf dem Gelände getroffen. Tat dann auch mal ganz gut. Also ein recht entspannter Tag heute. 

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19.Tag

Das Wochenende habe ich dann auch so gut wie hinter mir. Heute war es noch mal sehr intensiv, emotional und psychisch. Ich habe mich an einen Abschiedsbrief gesetzt, um mit dem Thema abzuschließen. Vielleicht hilft das ja. Ging mir dabei aber absolut nicht gut, weil ich es gar nicht wollte und mir vor ein paar Monaten auch nicht hätte vorstellen können. Auch schossen wieder Tränen in die Augen. Ist nicht leicht Abschied zu nehmen, von jemandem den man fest im Herzen hat. Aber leider geht es nicht anders. Hätte mir das auch anders gewünscht und das tut gerade richtig weh und raubt mir den Atem. 

Das wird noch ein langer Weg!

(c) MS 2024

18.Tag

Der Samstag wäre auch geschafft. Die Stimmung hat sich dem Wetter angepasst, grau und trüb. Mir hängt die Entscheidung die ich getroffen habe noch in den Kleidern. Aber geht gerade nicht anders, um endlich mal Ruhe reinzubekommen für alle Beteiligten. Tut aber trotzdem noch sehr weh und zieht mich runter. Bin gespannt, wie lange ich die Blockierungen durchhalte. 

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Loslassen

  

Warum ist das Loslassen nur so schwer?

Einen Menschen aus seinem Leben zu verbannen, der mir in die Seele schauen durfte. Für den ich mein Leben auf den Kopf gestellt habe. Für den ich mich verändert habe. Mit dem ich gelacht habe. Mit dem ich Ideen entwickelt habe. Mit dem ich mich gut gefühlt habe. Wir uns beide gut getan haben. Mit dem man offen über alles reden konnte. Wo ich das erste Mal vor einem Menschen geweint habe. Wo ich mein Herz und meine Gefühle ausschütten konnte. Wo ich dachte, dass es länger hält als diese 3 Monate. Eine Freundschaft fürs Leben entstehen kann. 

Ein Projekt aus seinem Leben zu verbannen, dass ich mit entwickelt habe. Welches mein Herzensprojekt ist und war. Wo ich viel Energie hinein gesteckt habe. Was mir sehr am Herzen liegt.

Zwei Dinge gleichzeitig aufzugeben, weil ich mir beides selbst versaut habe. Es bricht mir das Herz, reißt mir den Boden unter den Füßen weg, tut weh, lässt mich kaum atmen. Doch ich muss alle Verbindungen kappen, um zu heilen, um voran zu kommen. Die Entscheidung habe ich mir weiß Gott nicht leicht gemacht. Und ich habe auch kein gutes Gefühl, was das mit mir macht. Ich hoffe, die nächste Zeit irgendwie zu überstehen und bin irgendwie froh, dass ich gerade in der Klinik bin. Allein zu Hause hätte ich das nicht geschafft. 

Beides wird mir ohne Ende fehlen. Der Mensch und das Projekt. 

Tränen laufen. Des Herz ist so schwer. Die Gedanken rasen. Klare Gedanken habe ich im Moment eh nicht. 

Es tut einfach nur weh...

Ich liebe Euch beide...

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17.Tag

Freitag. Also steht das Wochenende wieder vor der Tür. So langsam geht es Richtung Lagerkoller, da es wohl wieder recht langweilig wird. Der Tag heute ging so einigermaßen. Spaziergang, Rückentraining und Ergo. Am Nachmittag dann noch eine lange WhatsApp Nachricht geschrieben, um mal einiges richtig zu stellen. Keine Ahnung, wann und ob es gelesen wird. Ist zwar einsam hier, aber auch irgendwie ein Safeplace für mich im Moment. Gedankenmäßig dreht sich gerade wieder alles. Ist zum kotzen. Irgendwann muss das doch mal wieder aufhören!

(c) MS 2024

16.Tag

Heute war zur Abwechslung mal wieder ein guter Tag. Kaum Gedanken oder Gedankenkarusell. Tat auch mal wieder gut. Der Plan war auch wieder voll. Spaziergang, Ergo, Fitness und SKT. Da blieb nicht viel Zeit zum Grübeln. Statt Röntgen und Ultraschall wurde heute wieder Blut abgenommen. Bin gespannt auf die Werte.

Du hast mir die Freude genommen. 

Du hast mir das Lachen genommen. 

Du hast mir einen wichtigen Menschen genommen. 

Du hast es zugelassen, dass ich diesen Menschen verletze.

Du hast mir mein Herzensprojekt genommen. 

Du hast mir alles genommen, was mir wichtig geworden ist. 

Du hast mich hier her gebracht. 

Du hast mir die Kraft genommen. 

Du hast mein Leben versaut. 

Du hast mich gebrochen. 

Ich hasse Dich, Du beschissene Depression!

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15.Tag

 

Das war kein guter Tag heute. Trotz Therapien waren die Gedanken nicht wegzubekommen. Dazu dann noch Chefarztvisite. Morgen wahrscheinlich wieder zum Röntgen und Ultraschall. Wer weiß was da rauskommt. Neue Sorgen. Nicht gerade förderlich im Moment. Aber auch da muss ich durch. 

Wie gut, dass mir der Blog bleibt, um über meine Gedanken und Gefühle zu schreiben. Gespräche gibt's hier ja fast nie darüber. Das ist mir gerade die einzige Möglichkeit alles vom Tag rauszulassen. Und es hilft auch ein stückweit. Die Aufarbeitung der letzten Wochen zerrt an den Kräften, besonders psychisch. Ich merke selbst, wie sich meine Mauern immer mehr verstärken und erhöhen. Dabei waren sie schon mal komplett eingerissen. Doch ich brauche sie als Schutz und als Grenze. 

Mal wieder ganz normal einschlafen können, wäre auch mal wieder schön.

Zur Zeit fällt es auf Grund der Gedanken so richtig schwer. Hoffentlich wird es heute Abend besser.

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14.Tag

Oder auch 2 Wochen Klinik. Die Abwechslung hier drin tut ganz gut, ebenso wie das mal raus sein aus dem gewohnten Umfeld. Mit einem vollgepackten Therapieplan kommt man auch nicht ganz so sehr zum Nachdenken oder Grübeln. Das geht dann meist Abends los. 

Im Moment ist das Vermissen besonders stark. "Bist Du okay?" oder ähnliches, fehlt gerade sehr.

So viele Fragen habe ich im Kopf. Entweder finde ich keine Antworten, oder ich kann sie nicht stellen. 

Mein Kopf ist voll davon, und nicht nur der. Dass das Thema Loslassen diesmal so schwer ist! Wieso? Weshalb? Warum?

Genau so wie die Frage nach dem "Warum ich nicht still war?" "Warum es soweit kommen musste?" Und viele andere...

Ein ständiger Dialog zwischen Kopf und Herz...

Man müsste die Zeit zurückdrehen können. Oder auf ein großes Wunder hoffen. 

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13.Tag

 

Heute war ein vergleichsweise guter Tag. Lag vielleicht daran, dass der Tag ziemlich vollgepackt war. Spaziergang, Rückentraining, Werktherapie Holz, Fitness, autogenes Training und Entspannung. Da blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken und Grübeln. Ein Teil konnte ich auch schon anstoßen, der Sozialarbeiter macht mir einen Termin bei der AWO bezüglich Schuldenberatung. Hoffentlich komme ich da weiter als letztes Jahr in Brunsbüttel. 

Immer wieder geht mir durch den Kopf, warum ich damals nicht einfach still gewesen bin und alles runtergeschluckt habe. Vielleicht weil es zu weh tat? Vieles wäre mir erspart geblieben und vieles wäre anders gelaufen. Kann das immer noch nicht glauben, was ich da gemacht habe. Leider bleibt mir eine persönliche Entschuldigung verwehrt. Kann das auch irgendwie nachvollziehen. Trotzdem richtig schade...

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12.Tag

Seit heute morgen kicken die Gedanken besonders stark. Eine Mischung aus leichtem Lächeln und tiefem Schmerz. Erinnerungen, die mich, uns - als es das noch gab - so sehr Lachen ließen. Ich vermisse das Lachen. Ist gefühlt schon ewig her, aus einer ganz anderen Zeit. Im Moment überwiegt die Traurigkeit, dass alles nicht mehr möglich ist. Das was war fehlt mir. Die Gedanken lassen mich nicht los. Es fühlt sich scheiße an und tut weh.

Insgesamt war es ein anstrengender Sonntag. Immer wieder Gedankenkarusell. Das erste Mal, dass ich froh bin hier in der Klinik zu sein, an einem "Safeplace".

Obwohl es mir nicht gut geht, habe ich mich doch durchgerungen und habe die Post aufgemacht und sortiert. Eine extreme Belastung, die soviel Kraft gekostet hat. Bin mental auch ein Stück zurück gefallen. War ein bisschen zu viel für mich. 

Muss nun schauen, wie es weitergeht. 

(c) MS 2024

11.Tag

Samstag. Also nicht wirklich viel los hier. Hab aber einen Ansatz bekommen, wie soweit kommen konnte. 

Das Anfang September war eine emotionale Überreaktion aus einer emotionalen Überforderung heraus, die mich dann in eine tiefe Krise gezogen hat. Nebenbei sind so sämtliche Dinge, die mich belastet haben gleich mit aufgebrochen, was alles noch mehr herunter gezogen hat. Dies gilt es nun aufzuarbeiten. Wird nicht ganz so einfach, da ich durch den Namen der Baufirma hier auf dem Gelände täglich getriggert werde. Aber da muss ich jetzt durch.

Überforderung passt, denn ich war und bin es immer noch überfordert mit den ganzen Situationen rund um mich herum. Versuche zwar seit gestern "Gedankenfrei" zu machen, doch hin und wieder gleiten die Gedanken dann doch ab. Wo ist der Schalter dafür? Und besonders der für die Gefühle? Von heute auf morgen wird das nichts...leider!

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10.Tag

Zweistellig!

Heute war es nach den anstrengenden 2 Tagen vergleichsweise ruhig. Kaum Gedanken, aber ich wollte heute eh "Gedankenfrei" machen. Bis jetzt hat es fast ganz gut geklappt. Heute Mittag war dann spontan noch lieber Besuch da. Tat richtig gut und war schön. 

Mir wird immer mehr bewusst, was ich getan habe und ich werde gehasst dafür. Das ist völlig selbstverständlich, denn ich hasse mich dafür auch. Alles was mir viel bedeutete, habe ich mit Füßen getreten. Und das tut weh. Besonders die daraus resultierenden Konsequenzen. 

Und käme jetzt eine Sternschnuppe, wüsste ich genau was ich mir wünschen würde. Die Geister, die ich rief, wieder loswerden. Und noch so einiges mehr...

Doch leider ist die Sternschnuppenzeit vorbei und der Himmel ist bedeckt. 

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9.Tag

Sehr anstrengend heute. Eine schlechte Nacht gehabt, mit sehr oft wach und kreisenden Gedanken. Dementsprechend war dann auch der Tag. Spaziergang, Ergo, Fitness, soziales Kompetenztraining. Ganzen Tag einen inneren Druck und Gedanken. Warum ist loslassen nur so schwer?!?

Nach "Feierabend" noch Auto aus der Werkstatt geholt und mich meiner Briefkastenangst gestellt und Post rausgeholt. Kein schönes Gefühl. Aber da musste ich durch. Mal hoffen, dass die Nacht besser wird. 

(c) MS 2024

WorldMentalHealthDay 2024

WorldMentalHealthDay 2024

So wichtig darüber zu reden!

#mentalhealth #Depression #endstigma #mentalhealthawareness #mentalhealthmatters #mentalegesundheit #StayStrong #grüneSchleife #WorldMentalHealthDay #dubistnichtallein #greenribbon 

8.Tag

Kein guter Tag. Viel innerer Druck, Gedankenkarusell. War zwar voll gepackt der Tag, trotzdem anstrengend. Auch die Chefarztvisite hat noch zusätzlichen Druck aufgebaut. Wieder Herzrasen und Beklemmungen. 

Manche Kämpfe sind schier ausweglos. Darum gebe ich auf. Wird ein tränenreicher Abend. 

(c) MS 2024